Designer

Tassilo von Grolman

Welche Produkte haben Sie für PHILIPPI entworfen und woher stammen die Ideen für Ihre Entwürfe?
Die Designserie „Tribute to Bauhaus“, die PHILIPPI seit 2021 im Programm hat, stammt aus meiner Feder. Ihr Design hat, wie alle meine Entwürfe, seine Wurzeln in der Philosophie des Bauhauses. Bis heute fasziniert mich die Kraft dieser Bewegung. Den Gestaltern des Bauhauses ist es gelungen, Dinge zu schaffen, bei denen Funktionalität und Form eine perfekte Symbiose eingehen. Die Funktion unterstützt die Ästhetik. Viele Bauhaus-Entwürfe zeichnet ein Design aus, das so elegant und zeitlos ist, dass es noch immer viele Menschen berührt.


Welches Produkt würden Sie gerne für PHILIPPI entwerfen?
Gerne würde ich die „Tribute to Bauhaus“-Serie erweitern: Aktuell führt Philippi den Kaffeebereiter „Laszlo“, die Teekanne „Marianne“, das Stövchen „Marcel“ und die Abtropfschale „Wilhelm“ im Sortiment. Komplett wäre das Set mit einem passenden Tablett, Milchkännchen, Zuckerdose und Tassen. Diese Entwürfe würde ich gerne noch umsetzen.

 

Welches Produkt von PHILIPPI würden Sie verschenken und welches würden Sie gerne als Geschenk erhalten?
Ich finde den magnetischen Handyhalter „Mobile“ für das Auto besonders praktisch. Ich könnte ihn selbst gut gebrauchen. Verschenken würde ich gerne den Handyhalter „Grip“. Es ist ein einfaches, gut gestaltetes Objekt, das sich im alltäglichen Leben nützlich macht.

 

Wie lange arbeiten Sie an Ihren Entwürfen?
So lange, bis sie perfekt funktionieren! Das kann in einzelnen Fällen Jahre dauern. An den technischen Details des Kaffeebereiters László aus der Serie „Tribute to Bauhaus“ haben wir zum Beispiel über Jahre immer wieder gefeilt und nachjustiert, bis das „French Pull“-System perfekt funktionierte. Mir war wichtig, das Problem der Nachbitterung zu lösen. Gängige Kaffeebereiter basieren auf dem „French Press“-Prinzip. Dabei bleibt das Kaffeepulver in der Kanne und der fertige Kaffee bittert nach. Bei dem von mir entwickelten „French Pull“-Prinzip wird das Kaffeepulver nach dem Aufbrühen mittels Sieb aus der Kanne gehoben. So gibt es keine Nachbitterung. Am Bajonette-Verschluss des Siebs haben wir lange gefeilt; damit lässt sich der Einsatz nun besonders einfach öffnen und reinigen. Das sind feine funktionale Details, die später eine große Wirkung auf das Gelingen eines Entwurfs haben.

 

Haben Sie eine Lieblingsfarbe?
Nein, ich liebe alle Farben! Besonders gelungen finde ich die Farben, die von Otl Aicher und Ralf Müller für die Olympischen Spiele in München 1972 designt wurden. Die Klarheit und positive Ausstrahlung der Komposition überzeugen bis heute.

 

Welche natürliche Gabe würden Sie gerne besitzen?
Ich würde gerne besser schreiben und texten können.

 

Wie und wann kamen Sie zu der Entscheidung, Design entwerfen zu wollen?
Im Alter von 17 Jahren! Damals arbeitete ich in der Versuchsabteilung der AEG, wo derzeit der legendäre Staubsauger „Vampyrette“ entwickelt wurde. Ich hatte sofort Ideen für seine Gestaltung; meine Freude am Design war geweckt. Ich denke, mein Faible für Industriedesign reicht tatsächlich bis in diese Zeit zurück.

 

Was macht für Sie gutes Design aus?
Gute Gestaltung zeichnet sich durch die gelungene Verbindung von Funktion und Ästhetik aus. Gut gestaltete Dinge funktionieren zum einen, zum anderen sind ästhetisch ansprechend und damit machen sie ihre Besitzer im besten Fall glücklich. Gutes Design kann sehr einfach sein, aber das Einfache ist das Schwerste!

 

Wenn Sie kein Designer wären, dann würden Sie…
als Koch arbeiten! Ich bin ein Genussmensch und liebe es, in der Küche zu experimentieren und Gäste zu empfangen.